Meine Fahrradtour von Potsdam nach

Norderney 2003

 

 

 

der Abend vor der Reise

 

Der erste Tag

Am Mittwoch den 16.07.2003 fuhr ich um 04.00 Uhr aus Potsdam los.Es versprach ein sonniger Tag zu werden, obwohl es so früh doch etwas frisch war.Ich wollte diese Tour eigendlich ruhig angehen und so lange fahren wie ich konnte bzw. wollte. Die Zeitspanne die ich mir selber gegeben hatte, reichte von 3 bis 5 Tagen. Mein Routenplahner hatte mir mehrere Strecken vorgegeben. Ich entschied mich für die kürzeste und für mein Rennrad die beste Strecke. Ich wollte die knapp 600 Km weitestgehend auf der Landstrasse fahren.

Wo es gute Fahrradwege neben der Strasse gab nahm ich diese.Die ersten Kilometer liefen doch sehr gut. Ich fuhr durch Wustermark B 273, Nauen B5 und in Friesack bog ich rechts ab nach Rhino B 102.Dort machte ich einige Minuten Pause, um auf die Karten zu schauen.Ich frwar doch sehr überrascht,das ich schon fast 100 Km zurückgelegt hatte.So glatt sollte es aber dann doch nicht weitergehen,denn ab Seehausen B 191(Km 140) hatte ich permanenten Gegenwind. Der Wind war manchmal so stark, dass ich weit unter 25 Km/h fahren musste.

ein sehr schöner Pferdestall


      Rast an der Kaisermühle

 

 Aber vorher kam ich noch durch einige wunderbaren Gegenden und Städte.Es seien nur die wichtigsten genannt,Hafelberg,Werben,Seehausen.Bei dem starken Wind fuhr ich dann durch Salzwedel(Km 190) und Uelzen (Km 240) bevor ich dann das Terrotorium der ehemaligen DDR verließ.Am ehemaligen Grenzübergang steht noch immer ein hocher Betonpfeiler , jetzt aber mit einem runden Europazeichen in der Mitte . Ausserdem ist ein sehr interressantes „Grenzmuseum“ in der Nähe.Und überall sah man die ersten Windmühlen.

 

Aber weiter ging die Fahrt durch eine jetzt bergige Landschaft.Einige Male hatte ich an einem Berg mit Gegenwind und entgegenkommenden LKW`s zu kämpfen. Ich schrie so manchen Fluch nach vorne.Ich wollte unbedingt bis nach Munster.(Ich weiss nicht warum )Es war die nächst größere Stadt auf meiner Liste.Um 17.45 Uhr kam ich an einer netten Pansion vorbei.Ich konnte einfach nicht mehr weiter.Ich schaute auf meinem Tacho und erschrag. Ich hatte seit Rhino kaum raufgeschaut. Es standen über 270 Km darauf. An diesem Abend trank ich nur noch einen Tee mit meiner Vermieterin und bin dann ins Bett gefallen.Ich nahm mir vor am nächsten Tag weniger zu fahren.

in Jerusalem

in Munster

Vor der Pension in Munster

 

Der Zweite Tag

Ich stand um 7.00 Uhr auf , Frühstückte und fuhr in Richtung Norderney los.

Die ersten Km bis nach Soltau (B71) waren langsam, danach kam ich immer besser in Fahrt. Die Stadte durch die ich fuhr (Neuenkirchen,Hemslingen, Rotenburg B 75 (Km 365), Sottrum,)konnte ich immer schnell hinter mir lassen. Außerorts ist das fahren doch angenehmer und vor allem kühler.Ich mußte mir ja auch ein Jahrhundertsommer für meine Radtour aussuchen.

 

Ab der Autobahnabfahrt Stuckenborstel(Km 380) dachte ich nur noch an die Pause, die ich in Bremen machen wollte.

Zu allem Überfluß fing es an zu Regnen.Und leider wurde es nicht wirklich kälter.Die Strecke ging jetzt die L 168 weiter,durch Ottersberg, Nadah und Oyten(Km 395).

in Oyten

 

in Bremen

 

Und endlich war ich in Bremen.Ich wollte mir die Altstadt anschauen und mich an der Weser ausruhen.Bremen ist eine sehr schöne und alte Stadt.

Nach dem ich einige Anrufe getan, und ich mich ausgeruht hatte, wollte ich in Richtung Delmenhorst aus Bremen herausfahren. Das aber sollte sich als sehr schwierig erweisen. Meine Karten und Wegbeschreibungen hatten nicht bedacht, dass ich auf Hochstrasse und Schnellstrassen nicht fahren durfte.Jeden den Ich fragte sagte mir, dass er mit Fahrrad dort auch noch nicht entlang gefahren ist und nur die Strecken mit Auto kennt. Nach langem suchen fand ich die „Alte“75 bzw.L868, die genau nach Delmenhorst(Km 430) geht.Auf dieser Strasse fuhr ich dann über Elmeloh,Kimmen,Ganderkesee,Drengort,Hemmelsberg,Tweelbäke,nach Oldenburg( Km 470). Hier mußte ich mir ein paar neue Speichen kaufen.Ich hatte ja schon einige einbauen müssen, und hatte nun keine mehr.In Oldenburg mußte ich dann noch eine Umleitung fahren und verfranzte mich total. Der Erfolg dafon war ein Umweg von einigen Km.Doch wieder auf der richtigen Strecke ging es auf der L158 (oder der alten B75) gut vorwärts. Es fing zwar wieder an zu Regnen , aber das war eher eine Abkühlung für mich.Es ging weiter auf der B75 über AS Neuenkruge,Kayhausen,nach Bad Zwischenahn.Das Bad liegt am „Zwischenahner Meer“ was eigendlich ein riesiger See ist.Alles hier ist super gepflegt.Hier giebt es sogar ein Spielkasino und jede Menge „Einkaufsmeilen“. Die Preise sind dem Kurbetrieb angeglichen, was ich beim suchen einer Unterkunft bemerkte. Nach ewigem suchen fand ich fast außerhalb von Bad Zwischenahn ein Hotel mit einigermaßennen Preisen.Ich scheckte um 17.00 Uhr ein und bezahlte 35 EU mit Frühstück.

Dritter Tag

Ich liess mich um 6.00 Uhr wecken und Frühstückte ausgibig und gut.An diesem angenem kühlen Freitag wollte ich bis zum Nachmittag bis Norddeich schaffen.Als erstes ging es auf der L 815 durch Westerstehde(Km 480).Danach auf der 75 bis Remels, wo ich rechts abbog um durch ein paar wunderschöne Dörfer zu fahren.Hier waren überall Rieddächer.

Vor einem großen Holzknoten

 

Im Spiegel

Eine wunderschöne alte Pferdescheune

 

 

Ich kam durch Klein Oldenburg,Firrel, Strackholt,Ostgroßefenn,Holtrop und Sandkrug nach Aurich(Km 530). Aurich ist eine schöne Stadt wo wohl alle Einwohner mit dem Fahrrad unterwegs sind. Hier giebt es auch eine interressante kleine Brücke über die der ganze Verkehr muss.

 Aurich

(34 000 Einwonner), früher Residenz- und Regierungshauptstadt von Ostfriesland. heute Sitz verschiedener Behörden, u. a. Wasser- und Schifffahrtsdirektion. Außenstelle der Bezirksregierung Weser-Ems, Landgericht, Kreisverwaltung Aurich, Staatsarchiv, Garnison - Schloß von 1852 an Stelle der Cirksenaburg, Marstallgebäude 1731-1732. Stadtkirche 1833 - 1835 mit Lambertiturm, spätgotischer Schnitzaltar aus dem ehem. Kloster lhlow, Mausoleum. Hauptstrasse und Markt mit alten Bürgerhäusern, heute Fußgängerzone. Dort das Gebäude der sog. Alten Kanzlei (16. Jh.), heute Historisches Museum - Sitz der Ostfriesischen Landschaft mit Fürstensaal, Bibliothek, Forschungsinstitut und Kultur- und Bildungszentrum (KBZ). Zwei Windmühlen (Stiftsmühle zu bes.), Hallenbad, Stadion, schöne waldreiche Umgebung. Meridian 70 30' östl. Greenwich und Sonnenuhr beim Kreiskrankenhaus. Ostfriesland-Äquator auf dem Ostfriesland-Wanderweg in Sandhorst

Nun ging es ,das Ziel vor Augen auf der B72 Richtung Emden weiter.

Samtgemeinde Brookmerland:
Das „Bruchland“ befindet sich im Dreieck Emden-Aurich-Norden und zeichnet sich durch einen reichhaltigen Wechsel von Moor, Marsch und Geest aus. 1148 erwähnt die Chronik erstmals die Region. Das Häuptlingsgeschlecht „tom Brooks“ (1396 – 1427) strebte ohne großen Erfolg die Einigung Ostfrieslands an, die auch heute noch nicht als vollendet gelten kann.

Die berüchtigten Likedeler Seeräuber und Ihrem berühmtem Anführer Störtebeker wurde hier am Ende des 14. Jahrhunderts Unterschlupf gewährt.

 

Emden

(51 000 Einwohner). Größte Stadt Ostfrieslands, Seehafen, besonders für Massengüter. Hafennähe wird auch durch das Museumsfeuerschiff dokumentiert. Liegeplatz im Ratsdelft in der Nähe des neuen Rathauses (1959-1962), das auf den Fundamenten und auch im Stil des alten Renaissance-Baus errichtet wurde, darin Ostfriesisches Landesmuseum mit Europas größter vollständig erhaltener Rüstkammer. Seit dem Mittelalter mit Wall und Graben umgeben. Dreischiffige Große Kirche, fast ganz durch Bomben zerstört, als Ruine bewahrt, Ostportal mit "Schepken Christi" (1660) erhalten, Renaissance-Grabmal des Grafen Enno II. Neue Kirche (Kreuzkirche) 1643-1648, nach niederl. Vorbild. In der Nähe das "Gödenser Haus" (1551). Lutherkirche, größtes lutherisches Gotteshaus in Niedersachsen nach 1945. Wall mit zwei Mühlen, Ratsdelft mit Hafentor (1635), Denkmallok am Bahnhofsvorplatz, Altstadt mit "Pelzerhaus". Maritim gestaltete Innenstadt. Kunsthalle der Stiftung Henri Nannen, Hallenbad, beh. Freibäder, Hafenrundfahrten, Bootstouren, Stadtführungen, VW-Werksbesichtigungen, "Feuerschiffs-Patent". Feuerschift "Amrumbank". Vom Außenhaten Schiffsverbindung nach Borkum.

Ich kam durch Moordorf und muste in Georgheil rechts auf die B 70 abbiegen.

Georgsheil

Strassenkreuzung auf dem Wege nach Norddeich (B 70). Name an König Georg V von Hannover erinnernd, der von Emden über Georgshetl (Pferdewechsel) nach Norddeich fuhr, um in seiner Sommerresidenz Norderney regelmaßässig Ferien zu machen

Diese Strecke bis Norddeich ist schnurgerade und zieht sich ehlendig weit hin.Man fährt durch Upgant-Schott,Osteel,nach Norden. So ungefähr 15 Km vor der Fähre Konnte ich einem Schlagloch nicht rechtzeitig ausweichen und verlohr zwei Speichen.Ich überlegte was ich nun tuhen sollte .Wenn ich die Speichen neu einziehe benötige ich 15 Minuten mit auswuchten.Nur dann ist die Fähre um 12.30 weg.Ich entschied mich dafür die Bremse hinten weiter zu stellen und mit dem eiernden Rad weiter zu fahren.Es ging ganz gut.

  Stadt Norden:
In der nordwestlichen Ecke des oldenburgisch-ostfriesischen Geestrückens grenzt Norden mit einer 26 km langen Deichlinie an die Nordsee. Geschichtlich erwähnenswert ist der Sieg der Friesen von 884 bei Norden über die normannischen Truppen. Norden gilt als die älteste ostfriesische Stadt und erhielt ihre Stadtrechte Mitte des 13. Jh.

Um 12.15 Uhr kam ich in Norddeich an, kaufte mir eine Fahrkarte und war auf der Fähre.

Norddeich:
Norddeich, ist als Durchgangsstation zu den Ostfriesischen Inseln entstanden. Seit 1974 ist Norddeich staatlich anerkanntes Nordseeheilbad.

Die Überfahrt war sehr schön.Es war niedrich Wasser und die Seerobben tummelten sich af den Sandbänken.Und irgend wie waren alle Schmerzen weg.

auf der Fähre

 

Norderney                                            
Ostfriesische Insel

Norderney mißt ca.14,5 Km in der Länge (die erlaufend sich aber ganz schön hinziehen) und an der breitesten Stelle 2,5 km. Rund  hat das Meldeamt registriert, nicht wenige davon sind aber sog. Butennörderneer, solche, die 'auf dem Kontinent' studieren und arbeiten oder sonst dort einer wohlgefälligen Tätigkeit nachgehen, aber immer wieder nach Hause kommen.

 

Baltrum (Nachbarinsel von Norderney)

(500 Einwohner), kleinste ostfriesische Insel
staatl. anerkanntes Nordseeheilbad, Seewasserhallenbad, Kureinrichtungen, Strandpromenade, bemerkenswerte katholische Kirche. Fährverbindung von Norddeich und Nessmersiel, kleiner Flugplatz

 

Und nun etwas zur Geschichte von Norderney

Über die Anfänge der Besiedlung von Norderney liegen keine Quellen vor. Es ist anzunehmen, daß sich im 13. oder 14. Jahrhundert die ersten Menschen auf Norderney dauerhaft niedergelassen haben. Sie gingen der Fischerei nach, da der dürftige Boden Ackerbau und Viehzucht kaum zuließ. Ein Dorf entwickelte sich im Westteil der Insel und bestand zunächst nur aus wenigen Häusern. Auffälligstes Gebäude der Insel war ein Wehrturm, welcher in den alten Segelanweisungen als typisches Merkmal der Insel erwähnt wird. Dieser Turm diente den Einwohnern als Schutz- und Fluchtraum, vor allem aber als Lagerplatz für geborgene Strandgüter. Die Bergung von Strandgut - Ladung und Ausrüstung von Schiffen, die im Sturm untergingen oder auf einer vorgelagerten Sandbank strandeten - war eine wichtige Einnahmequelle der Insulaner und ein verbrieftes Recht, übertragen vom Landesherrn. Über die gerechte Verteilung des Strandgutes wachte der Inselvogt, der in Vertretung des Landesherrn die Verwaltung und Polizeiaufsicht wahrnahm. Um 1550 wohnten etwa 80 Personen auf der Insel, 1709 waren es 304 Personen, die in 54 Häusern lebten. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts trat die Fischerei gegenüber der Frachtschiffahrt und dem Kauffahrteihandel für festländische Handelshäuser immer mehr zurück. Mehr als 40 Norderneyer Schiffe befuhren die Nord- und Ostsee. 1797 bot der Vogt Feldhausen den ostfriesischen Landständen die Einrichtung eines privaten Seebades auf Norderney an, nachdem bereits in den Vorjahren auf Anraten festländischer Ärzte einige Kranke auf der Insel Genesung und Heilung suchten. Auf ein Gutachten des Medizinalrates Dr. Friedrich Wilhelm von Halem beschlossen die Landstände am 9. Juni 1797 die Gründung einer öffentlichen Seebadeanstalt, was durch König Friedrich Wilhelm II. von Preußen im Oktober des Jahres genehmigt wurde. Ein Conversationshaus und ein Badehaus wurden errichtet, die Insulaner zur Schaffung von Unterkünften animiert, Damen- und Herrenbad ausgewiesen und mit Badekarren bestückt. Offiziell wurde das Seebad im Jahre 1800 eröffnet; 250 Kurgäste besuchten die Insel. Während der holländisch-französischen Besatzungszeit (1806-1813), nachdem Ostfriesland zunächst Teil des Königreiches Holland, ab 1810 Departement des französischen Kaiserreiches Napoleons geworden war, kamen Seehandel, Fischerei gänzlich zum Erliegen und auch die Seebadeanstalt mußte schließen. Die Insel erhielt 1811 eine Besatzung von 300 Soldaten und östlich des Ortes wurde eine Schanze zur Abwehr englischer Landungsunternehmungen gebaut. 1813 räumten die Franzosen die Insel. 1815 wurde das ehemals preußische Ostfriesland an das Königreich Hannover abgetreten und 1819 Norderney damit "Königlich hannoversche Seebadeanstalt". Zum Hauptgewerbe der Insulaner entwickelte sich nach 1813 die Fischerei. 20 Boote lagen 1825 auf der Rheede der Insel. In den 1860er Jahren erreichte die Fischerflotte mit 76 Booten und 251 Mann Besatzung den Höchststand. Begünstigt wurde dies durch ein Prämiensystem der Landesregierung sowie die Umstellung von der Netz- auf die Angelfischerei. Gefangen und vermarktet wurden ausschließlich Schellfische. Zunehmende Konkurrenz durch Fischdampfer und die Abwanderung der Schellfischschwärme führten bis zum Ende des Jahrhunderts zum Erliegen der Fischerei. 1912 betrieben nur noch 12 Boote den Fischfang. Seit 1836 besuchte der hannoversche Kronprinz, der Herzog von Cumberland, die Insel und verlegte nach 1851 die Hofhaltung während der Sommermonate nach Norderney Das Seebad erfuhr dadurch eine starke Förderung und entwickelte sich bereits während dieser Zeit zu einem beliebten Modebad "besserer" Kreise. 1866 wurde das Königreich Hannover von Preußen annektiert, die Insel damit "Königlich preußische Seebadeanstalt". Bis dahin hatte sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt (1431 Einw.); die Zahl der Badegäste stieg auf über 3 100. Die Aufhebung der Freizügigkeitsbeschränkungen und die Einführung der Niederlassungs- und Gewerbefreiheit bewirkten einen starken Zuzug zur Insel und die Gründung zahlreicher Gewerbebetriebe. Dies wurde durch die allgemein günstige Wirtschaftslage in Deutschland, steigende Gästezahlen und einem Bauboom auf der Insel ausgelöst. Ende des Jahrhunderts lebten 4 038 Personen auf Norderney, die Zahl der Badegäste hatte sich auf über 25 000 erhöht. Der Ort verfügte über eine Vielzahl von Einrichtungen, die eher der Infrastruktur einer größeren Stadt auf dem Festland entsprach: Gasbeleuchtung, Wasserwerk, Kanalisation, geregelte Müllabfuhr, Krankenhaus, Zentralschulgebäude. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde der Badebetrieb gänzlich eingestellt und die Insel zu einer Seefestung ausgebaut. Nach 1935 wurde die Insel weiter zu einem Militärstützpunkt ausgebaut, neben Geschützstellungen in den Dünen entstanden Kasernen an der Mühle und der Lippestraße sowie zahlreiche Wohngebäude für Militärs und Zivilangestellte und die Siedlung "Nordhelm". Wesentlich erweitert wurde auch der bereits im Ersten Weltkrieg angelegte Seefliegerhorst am Hafen. Alliierte Luftangriffe zerstörten nur wenige Gebäude auf der Insel. Im Mai 1945 wurde die Insel kanadischen Truppen kampflos übergeben. Die englische Militärverwaltung richtete nach dem Krieg auf Norderney ein Erholungszentrum für Soldaten und Angehörige der Besatzungstruppen ein und beschlagnahmte dafür die Einrichtungen des Seebades und dazu einige größere Hotels. Weiterer Wohnraum wurde zur Unterbringung von Flüchtlingen und Vertriebenen (1947: 1600 Personen) genutzt. Im Juli 1946 genehmigte die Militärverwaltung eine beschränkte Aufnahme von Kurgästen. Am Ende der Saison hatten mehr als 14 300 Gäste das Seebad besucht. 1948 wurden der Gemeinde die Stadtrechte verliehen und Norderney wurde staatlich anerkanntes Nordseeheilbad. 1952 wurden die von der britischen Armee genutzten Einrichtungen des Seebades freigegeben. In diesem Jahr besuchten 68 000 Gäste die Insel. Das Staatsbad führte in den 60er Jahren umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der fremdenverkehrlichen Einrichtungen durch. Zur Zeit leben auf Norderney 6 500 Menschen, hinzu kommen ca. 3 600 Personen, die auf der Insel mit Zweitwohnsitz gemeldet sind. Mehr als 290 000 Gäste (ca. 3,1 Mio. Übernachtungen) verbringen alljährlich ihren Urlaub auf Norderney oder sind zur Kur hier. Die Stadt Norderney verfügt heute über alle Einrichtungen, die zur Versorgung ihrer Einwohner und Gäste notwendig sind. Die Anbindung zum Festland ist durch die tideunabhängige Fährverbindung kein Problem; gute Anbindungen per Bahn und Straße bestehen zu den Zentren des nahen und ferneren Festlandes. Fast alle Norderneyer finden auf der Insel Arbeit, sei es im Fremdenverkehrsgewerbe, im Handel, Handwerk und Dienstleistungsgewerbe. Die ärztliche Versorgung ist gesichert, der Schulbesuch bis zur Oberstufe des Gymnasiums garantiert. Viele Vereine und Verbände freuen sich über neue Mitglieder, Veranstaltungen und Kultur bieten Unterhaltung und Zerstreuung - Norderney, hier läßt's sich leben.

Und zum Schluss mein treues Rennrad der Marke Kettler Alu aus den 80`er Jahren