Mit dem Floß auf der Elbe

>Im Rahmen einer Weiterbildung habe ich  wohl eines meiner interrasantesten Erlebnisse gehabt.<

Ingo Breddin

 

 

Das hier sind einige Zeitungsausschnitte, 

denn es gab erstaunlicher Weise ein großes Interesse in der Bevölkerung

 

1. Ankunft und Planung

 

kurz nach der Ankunft in Sandkrug

zum Bau hatten wir nur diese Kanus, alles andere mussten wir uns besorgen

Die richtige Planung stand vorerst im Vordergrund. Ein paar grundsätzliche Dinge mussten wir vor Antritt der fahrt noch klären. Wir fuhren zeitlos ohne Uhren. Wir hatten nur eine kleine Plane als Nachtlager. Und das wichtigste, wenn einer unbedingt das Abendteuer abbrechen wollte, mussten wir es ihm ermöglichen , innerhalb einer halben Stunde an Land zu sein. Das waren die Bedingungen. Nun konnte es losgehen.

keiner von uns hatte Erfahrungen mit dem Bau eines Floßes,

geschweige denn mit der Handhabung

Nachdem wir einen guten Plan hatten, ging es raus

 

2. Der Bau

 

wie viel hält denn eigentlich so ein Kanu ?

Das Ausladen des bestellten Holzes

Die Mädels stellten eine sehr schöne Fahne her

Die Kanus alleine trugen das Gewicht nicht, wir mussten noch viele Fässer darunter binden.

Zu allen Schwierigkeiten hinzu ,gab es in diesem Jahr ein ziemlich hohes Hochwasser, was erschreckend schnell voran kam.

Wir mussten uns einen Weg bauen , um trockenen Fußes zum Floß zu gelangen

 

3. Das Ablegen

 

Das verstauen aller Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände war schwierig

mit viel Geschick brachten wir alles unter

Jetzt zeigte sich , das das Hochwasser beim Ablegen eine große Hilfe war. Denn keiner hätte gewusst ,wie wir ein so schweres Floß hätten ins Wasser bringen sollen. So kam das Wasser ganz langsam, und hob das Floß an. Jetzt konnten wir es relativ leicht ins offene Wasser schieben.

 

4. Auf der Elbe bei Hochwasser

 

Zuerst lief alles wie am Schnürchen

Die Brücke bei Wittenberge, zwischen den Pfeilern hindurch zu manövrieren war die erste große Herausforderung.

Dann kam in regelmäßigen Abständen der Regen

                   

Das mit dem Steuern hatten wir uns aber einfacher vorgestellt. In der Planung hatte wir richtig erkannt, dass wir nur lenken konnten , wenn wir uns schneller als das Wasser bewegen. darauf hin haben wir zwei 7m lange Stangen mit Schaufel auf, Böcken ,hinten und vorn am Floß befestigt.

Wir haben uns damit seitlich im Wasser bewegt. Soweit alles O.K., nur wir mussten schon weit vor einer Kurve mit dem Rudern anfangen, um nicht aus Ihr herausgetragen zu werden , und auf Grund zu laufen. Wenn wir noch in der Kurve waren wussten wir aber bereits schon wieder in die andere Richtung Rudern , sonst würden wir auf der anderen Seite anlanden.

Das war höllisch anstrengend. Und es erschöpfte uns doch sehr schnell. Mir wurde die Aufgabe zugeteilt , mich um das Lenken zu kümmern und zum passenden Zeitpunkt die "Befehle" zu geben.

Es blieb aber noch genügend Zeit, sich an der schönen Natur zu erfreuen

 

Eine Sache war noch sehr gefährlich, entgegenkommende Schiffe. Das wurde aber, zu mindestens am ersten Tag, durch ein Wasserschutzpolizeiboot über Funk geregelt. Die entgegenkommenden Containerschiffe konnten es kaum glauben, nur wir konnten bei der reißenden Strömung ,mit unsere Nussschale ja kaum lenken. Auch Bojen sind sehr gefährlich bei dem Tempo. Wir achteten sehr darauf keine zu rammen .doch es musste ja so kommen. Eine hatten wir zu späht gesehen und wir rammten sie mittig. Sie kam hinten wieder heraus und wir bereiteten uns vor zu kentern und an Land zu schwimmen. Doch zum Glück hielt unsere Konstruktion. Unser Floß bekam eine leichte Schlagseite, aber es hielt uns über Wasser. Und zwar, was wir noch nicht wussten , den ganzen morgigen Tag auch noch.

 

5. Das Nachtlager

 

Das Anlegen war mindestens genauso schwierig wie das Halten in der Strömung. Ich musste die passende Stelle und den richtigen Augenblick zum heranrudern abpassen. Wir kamen an einer schönen Stelle an Land, aber nicht ohne eine gehörige Portion Angstschweiß.

Wir brachten alles in Sicherheit, denn das wasser stieg immer noch. Das Floß noch an einem Baum festgemacht, dann konnte man das Nachtlager bauen. Und vor allem endlich etwas Essen.

Zuerst musste man etwas Holz besorgen

 

Dann konnte man das Essen zubereiten. Und dann hatte man sogar Zeit etwas Karten zu spielen.

Am Abend sahen wir noch lange aufs wasser hinaus, oder saßen am wärmenden Lagerfeuer. Als alle gestärkt waren konnte man sich eine passende Schlafstelle suchen. Jeder hatte nur eine kleine Plane zur Verfügung. Man musste sich also einen Baum oder eine Schräge suchen und mit selbstgeschnitzten Zeltstangen und Heringen etwas zusammen bauen. Wie man am nächsten Morgen sah, sind einige doch sehr nass geworden. Es hatte in der nacht heftig geregnet. Auch als wir zur Feuerstelle kamen, erschraken wir, das Hochwasser hatte unser Lagerfeuer verschlungen.

Irgendwann am Morgen brachen wir die Planen ab, und stachen in See. Wir kamen an unserem letzen Tag doch viel weiter als wir jemals erhofft hatten. Es war bei der Planung nicht einmal klar ,ob wir es überhaupt bis aufs Wasser schaffen würden. Und nun am Ende des zweiten Tages waren wir über 80 Km auf der Elbe gefahren. Wir landeten irgendwo und mussten einige Km bis ins nächste Dorf wandern. Dort angelangt riefen wir unseren Lkw an, der uns abholte. Wir hatte uns vorher darüber verständigt, dass wir nichts an der Elbe zurücklassen würden. Also bauten wir alle wieder auseinander und luden es auf. ich kann nur sagen, dass es für mich eine der schönsten ,anstrengensten und Spektakulärsten Touren war die ich gemacht habe.